Wenn der Postmann nochmals klingelt ...

... ist Weihnachten nicht mehr weit! Über Versanddampfwalzen und postaffinen Sprudel.

Heute schon gelacht? Ich jedenfalls habe über eine Presseaussendung gelacht, die mich früh morgens per elektronischer Post (vulgo Email) erreichte. In folgendem Email stand erklärend geschrieben, dass zu Hause das Zentrum unseres Familienlebens sei, der Ort, an dem wir uns am wohlsten fühlen. Soweit, so gut, dem stimme ich grundsätzlich zu. Aber: Nachdem wir in Zeiten von Lockdown und Homeoffice derzeit viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen, klinge das zunächst mal gemütlich, wird aber spätestens dann ungemütlich, wenn durch die Vielzahl an zu Hause weilenden Familienmitglieder mehr Schmutz und Unordnung anfällt als sonst. Und um diesen besagten Schmutz ohne zusätzlichen Aufwand immer ordentlich entfernen zu können, soll ein Saug-Wisch-Roboter ab sofort den Hausputz übernehmen. Per App ließe sich das gute Ding sogar von unterwegs steuern, damit mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben bleibt. Von unterwegs? Im Lockdown? Aber hallo, wenn ich ohnehin schon Zeit zu Hause verbringen muss, dann schaffe ich den Putz allein, ohne Roboter, ohne App, ohne Aufwand. Was sonst soll ich mit der gewonnen Zeit denn sonst anfangen?

Noch mehr gewundert hab ich mich über die Ankündigung der Österreichischen Post via „Hitradio Ö3“, dass Pakete, die bis zum 21. Dezember verschickt werden, auch garantiert vor Weihnachten beim Empfänger ankommen. Soweit unspektakulär, aber: Versanddampfwalze Amazon reagierte prompt und konterte im auf diese Meldung folgenden Werbeblock mit Bestellannahme bis zum 23. Dezember und einer garantierten Zustellung bis zum 24. Dezember. Wie machen die das bloß, mag sich jetzt der eine oder andere Handelsmanager fragen? Zu Recht, geht es beim Onlinehandel ja nicht um das Produkt an sich, nicht nur, sondern, und das vor allem, auch um die Qualität der Zustellung. Und da kann jeder Tag vor Weihnachten kriegsentscheidend sein, im harten Kampf um jede Bestellung, um jedes Packerl, um jeden Weihnachtswunsch, den uns der Handel von den Lippen förmlich abliest. Nun gut, ich als alter Amazon-Verweigerer werde das heuer nicht testen, ob und wie schnell und überhaupt meine Weihnachtswünsche zugestellt werden. Warum auch? Die Geschenke bringt das Christkind, oder der Weihnachtsmann, oder Santa Claus, und damit basta.

Apropos Weihnachtspackerl. Dieser Tage erreichte mich ein nettes Packerl, ein Weihnachtsgruß, von einem befreundeten Winzer, der nebenbei auch hervorragenden Sekt produziert, mit einem Begleitschreiben, in welchem geschrieben steht: „Anlässe wie Weihnachten und Silvester werden mit Sekt gefeiert. Eine gute Flasche gehört immer gekühlt und griffbereit in den Kühlschrank – schließlich kann es jeden Tag einen Anlass geben.“ Oh ja, wie recht er hat mit jedem Tag, der befreundete Winzer, mit seinen hervorragenden Schaumweinprodukten. Übrigens, ein wenig erinnert mich dieses Zitat an einen meiner Lieblingswitze, einen jener Witze, die man hervorkramt, wenn einem nix besseres zu erzählen einfällt. Dieser Witze stellt die Frage, warum ein Burgenländer immer eine leere Flasche Wein im Kühlschrank stehen hat? Ganz einfach, es könnte ja jemand zu Besuch kommen, der keinen Wein trinkt. Für mich als Burgenländer und Weinliebhaber zwar unvorstellbar, aber immerhin.

In diesem Sinne: Prost!

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